Eisenmangel

Wenn Sie eine Fünf-Cent-Münze in Ihrer Hand halten, spüren Sie in etwa das Gewicht des in Ihrem Körper vorhandenen Eisens: Etwa vier Gramm des Metalls enthält der menschliche Körper. Obwohl diese Menge sehr gering erscheint, können Abweichungen nach oben oder unten eine Vielzahl unangenehmer Symptome verursachen. Bei Abweichungen nach unten sprechen wir vom Eisenmangel.

Nahaufnahme zweier sich gegeneinander gehaltener Daumennägel mit rissiger Oberfläche, die auf Eisenmangel hindeutet

Eisenmangel – was ist das?

Eisen ist an vielen lebenswichtigen Prozessen des menschlichen Körpers beteiligt, vor allem an der Blutbildung. Damit diese Prozesse im Alltag reibungslos funktionieren, muss eine Mindestmenge an Eisen im Körper vorhanden sein. Eisen wird daher als eines der essenziellen – also lebensnotwendigen – Spurenelemente bezeichnet. Andere dieser Spurenelemente sind beispielsweise Zink oder Selen. Wer unter Eisenmangel leidet, dem fehlt Eisen im Organismus. Als Faustregel gilt: Gesunde Menschen haben mindestens 60 Milligramm Eisen pro Kilogramm Körpergewicht im Organismus; bei einer 65 Kilogramm schweren Person wären das 3,9 Gramm Eisen.

Woher kommt Eisenmangel?

Eisenmangel entsteht, wenn eine Aufnahmestörung im Darm vorliegt oder wenn das Eisen über häufige Infektionen im Immunsystem verbraucht wird. Eisenmangel ist häufig auch die Folge von Blutverlusten, beispielsweise bei entzündlichen Erkrankungen, Tumorleiden oder auch starken Regelblutungen. So verlieren Frauen beispielsweise im Schnitt durchschnittlich mit jeder Regelblutung etwa 15 Milligramm Eisen. Und in der Schwangerschaft und Stillzeit kann sich der Eisenbedarf des Körpers um bis zu 100 Prozent erhöhen. Menschen, die häufig Blut spenden, können ebenfalls von Eisenmangel betroffen sein.

Unzureichende Ernährung kann Eisenmangel fördern und verstärken. Das gilt insbesondere für den übermäßigen Konsum von Kaffee, Schwarztee oder Weißmehlprodukten, denn diese erschweren die Eisenaufnahme über den Verdauungstrakt. Auch vegetarische oder vegane Ernährung kann zu Eisenmangel führen, denn der Körper kann pflanzliches Eisen schlechter aufnehmen als Eisen tierischer Herkunft.

Was sind die Symptome?

Eisenmangel lässt sich an einer Vielzahl typischer Symptome erkennen. Vor allem wenn mehrere Symptome gleichzeitig auftreten, ist Eisenmangel als Diagnose wahrscheinlich: Von Eisenmangel Betroffene haben häufig eine blasse Haut, brüchige Nägel mit einer typischen Rillenbildung und angegriffene Schleimhäute in den Mundwinkeln oder an der Zunge. Weiterhin typisch sind Haarausfall, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Konzentrationsstörungen. Starker Eisenmangel kann bis hin zur Herzschwäche führen.

Wie häufig ist die Krankheit?

Der Eisenmangel ist weltweit die häufigste Mangelerkrankung(1) und in 50 Prozent der Fälle für die Folgekrankheit Anämie (im Volksmund: Blutarmut) verantwortlich. Geschätzt sind weltweit etwa 20 bis 25 Prozent der Weltbevölkerung betroffen, in Deutschland 5 bis 10 Prozent. Frauen sind mit 75 Prozent deutlich häufiger betroffen als Männer.

Wie kann man Eisenmangel behandeln?

Leichte Fälle von Eisenmangel können durch eine ärztlich empfohlene Ernährungsumstellung behoben werden. Vor allem Fleisch, Fisch und Nüsse enthalten viel Eisen. Die gleichzeitige Aufnahme von Vitamin C hilft dem Körper, das Eisen besser zu verwerten. Ist der Eisenmangel stärker ausgeprägt, so können Patientinnen und Patienten Eisen in Form von Tabletten, Säften zu sich nehmen oder erhalten es als Spritze. In jedem Fall muss Eisenmangel ärztlich überwacht und mithilfe von regelmäßigen Blutuntersuchungen die optimale Dosierung gefunden werden: Wer eine Selbstbehandlung durchführt, kann seinem Körper auch zu viel Eisen zuführen. Das ist riskant, denn zu viel Eisen wird vom Körper nicht ausgeschieden, sondern in Organen wie Leber oder Bauchspeicheldrüse gespeichert. Daraus können sich bei anhaltender Überdosierung gefährlicher Organschäden entwickeln.


Weiterführende Links:
https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/eisenmangel
https://www.research-on-stage.de/portrait-detail-mueller.html