Alzheimer-Krankheit

Die Alzheimer-Krankheit gehört bis heute zu den größten medizinischen Herausforderungen: Obwohl wir inzwischen die Funktion des Gehirns besser denn je verstehen, forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler immer noch nach Behandlungsmöglichkeiten, die das Leben von Menschen mit dieser Erkrankung verbessern.

Nahaufnahme der Hand einer älteren Person, die verblichene Bilder aus einer Fotoschachtel hält

Was ist das?

Ihren Namen erhielt die Krankheit zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als der deutsche Arzt Alois Alzheimer im Gehirn einer Verstorbenen Veränderungen feststellte, die typisch für diese Erkrankung sind: Im Gehirn bilden sich vermehrt Eiweißablagerungen(1) , die im Verlauf der Krankheit dafür sorgen, dass die Hirnmasse abnimmt, weil die Nervenzellen des Zentralen Nervensystems (ZNS) schrittweise absterben. In der Folge verlieren die Erkrankten mehr und mehr ihre Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten – sie werden dement. Beim Fortschreiten der Krankheit haben sie zunehmend Schwierigkeiten, sich an etwas zu erinnern, etwas zu lernen, Dinge wahrzunehmen und logisch zu denken. Das geht so weit, bis die Erkrankten nicht mehr in der Lage sind, ihren Alltag selbständig zu bewältigen. Übrigens müssen die Begriffe „Alzheimer“ und „Demenz“ klar voneinander unterschieden werden: Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen des Gehirns. Die Alzheimer-Demenz ist nur eine von ihnen, allerdings geht die Forschung davon aus, dass sie mindestens 60 Prozent aller Demenzerkrankungen ausmacht.(2)

Woher kommt die Alzheimer-Krankheit?

Bis zum heutigen Tage ist die Ursache der Erkrankung nicht eindeutig geklärt. Neben der erblichen Veranlagung steht eine Vielzahl weiterer Faktoren im Verdacht, die Krankheit auszulösen oder ihren Ausbruch zu begünstigen. So wird zum Beispiel vermutet, dass bei Alzheimer-Kranken ein regelmäßig im Körper ablaufender Prozess gestört ist, bei dem Schad- und Abfallstoffe aus dem Gehirn ausgeschwemmt werden. Nach einer 2019 veröffentlichten Studie(3) könnte es auch einen Zusammenhang zwischen der Alzheimer-Krankheit und Infektionen mit einer bestimmten Bakterienart geben. Als weitere Risikofaktoren gelten Kopf- und Gehirnverletzungen, Stoffwechselkrankheiten, Diabetes, hohe Cholesterin-Werte sowie Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Bluthochdruck oder ein erlittener Schlaganfall.

Wie häufig ist die Krankheit?

Es sind fast ausschließlich Menschen höheren Alters (65 und höher) betroffen. Etwa zwei Prozent der 65-Jährigen zeigen Krankheitssymptome – und 20 Prozent der 85-Jährigen. In Deutschland leiden zurzeit mehr als 1,7 Millionen Menschen unter einer Demenzerkrankung und weltweit über 46 Millionen Menschen(4) ; ein Großteil von ihnen hat die Alzheimer-Krankheit(5) . Grundsätzlich sind Frauen und Männer in gleichem Maße anfällig für Alzheimer.(6)

Wie kann man Alzheimer behandeln?

Bisher kann die Alzheimer-Krankheit nicht geheilt werden. Eine Behandlung kann jedoch Beschwerden lindern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. So werden beispielsweise Antidepressiva und sogenannte Antidementiva eingesetzt: Diese können helfen, die Gedächtnisleistung möglichst lange zu erhalten und Begleiterscheinungen zu mildern. Zu den nicht-medikamentösen Unterstützungsangeboten gehören Gedächtnistraining, körperliche und soziale Aktivierung (Bewegungsangebote, Spielgruppen, gemeinsames Singen und Musizieren) sowie eine freundlich-zugewandte Pflege.