Von Zellen und Prozessen

Bioprozesstechniker:innen sichern die Produktion von biotechnologischen Arzneimitteln unter höchsten Qualitätsstandards. Dabei geht es um viele Schritte, die beim Upstream anfangen und beim Downstream enden. Die Leiter:in der Herstellung trägst dabei die Gesamtverantwortung, damit alle Teilprozesse sicher ineinandergreifen.

Hier berichtet Serge Stamm von seinem Job als Bioprozesstechniker und Leiter der Herstellung im Familienunternehmen Rentschler Biopharma.

Berufsbild: Bioprozesstechniker:in & Leiter der Herstellung

Du arbeitest an biotechnologischen Produktionsprozessen mit Bioreaktoren. Als Bioprozesstechniker:in optimierst du dabei tagtäglich die Verfahren unter Einhaltung maximaler Qualität- und Sicherheitsstandards – meist bist du für einen ganz bestimmten Schritt einer langen Prozesskette in der biopharmazeutischen Produktion zuständig, zum Beispiel im sogenannten Downstream oder Upstream. Als Leiter:in der Herstellung trägst du die Gesamtverantwortung im Bereich der Medikamentenproduktion und behältst die vielen Teilschritte im Blick.

Du kennst dich aus mit Prozessen und Geräten, bist technisch interessiert und hast keine Angst vor großen Anlagen. Gleichzeitig schrecken dich biotechnologische Themen nicht ab, die Arbeit mit Zellen und biologischen Materialien gehört hier dazu. Du liebst es, beide Welten zusammenzubringen und hast nichts gegen genaue Vorschriften und Protokolle. Die immer wieder gleiche Abfolge von Schritten macht dir Spaß, eine große Portion Geduld, Genauigkeit und Präzision sind von Vorteil. In einer Leitungsfunktion sind zudem Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit wichtige Eigenschaften.

Du bist dafür verantwortlich, dass biopharmazeutische Produkte nach höchsten Qualitätsstandards hergestellt werden – damit sie bei den Patient:innen am Ende die richtige therapeutische Wirkung entfalten können.

Hier kommen Technik und Biologie zusammen, für beides solltest du ein gutes Gespür haben. Geduld und eine Liebe fürs Detail schaden nicht!

Worum geht’s in der Bioprozesstechnik genau?
Wir nutzen hier Zellen als kleine Minifabriken, um unser Protein oder den Antikörper als den Wirkstoff herzustellen. Dazu werden die Zellen modifiziert, um dann über Vorgänge in der Zelle ein Protein herzustellen, in dem Fall Antikörper, aber jede Zelle produziert nur ganz wenig im Bereich von billionstel Gramm, deswegen brauchen wir ganz viele davon.

Welche Schutzkleidung muss man tragen?
Hier in der Schleuse geht es darum, dass wir uns erstmal umziehen, um unsere Oberbekleidung abzulegen und diese Reinraumkleidung anzulegen. Davor werden noch Hände gewaschen, das ist wichtig, um Keime aus der Umwelt nicht in unsere Produktion zu bringen.

Wie sieht es im Upstream-Processing, kurz USP, aus? Kann man da einfach reingehen?
Nicht ganz so einfach. Hinter der Scheibe befindet sich ein Reinraum, das heißt, unsere Produktionsanlagen sind in einer kontrollierten, keimarmen Umgebung und um da reinzukommen, muss man sich nochmal umziehen.

Was genau macht man im Downstream-Processing, kurz DSP?
Hier im BSP reinigen wir die Lösungen soweit auf und machen das Produkt so rein, dass es danach in Vails oder in Spitzen abgefüllt werden kann.

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